Aktuelles:Mittwoch, 25. Dezember 2024, 20:30 UhrX-Mas PartyDorfkinder Bundenbach |
Katholische Pfarrgemeinde Bundenbach Sankt NikolausBundenbach, ehemals Bontenbach, war bis zur Reformation Bestandteil der ehemaligen Pfarrei Hausen, hatte aber schon 1558 eine Kapelle mit einem Hilfsgeistlichen. Der Ort gehörte bis 1324 zur Herrschaft der Schmidtburger, eines Zweiges der Wildgrafen. Seit Erzbischof Balduins Zeiten war es mit Bruschied und Schneppenbach Bestandteil des kurtrierischen Amtes Schmidtburg. 1561 wurde es durch den damaligen Pfandinhaber des Amtes, Nikolaus Schenk von Schmidtburg, protestantisch, unter der Pfandherrschaft der Grafen Cratz von Scharfenstein um 1626/27 aber wieder katholisch. Der erste 1636 namentlich erwähnte Pfarrer ist Lucas Marcelli, Trierer Domcantor und späterer Pfarrer und Burdekan in Trier Liebfrauen und St. Laurentius. Er wird als profunder Theologe bezeichnet. Die Pfarrei - einige der wenigen katholischen Pfarreien auf dem Hunsrück, die vor der Reunionszeit errichtet wurden - gehörte zunächst zum Landkapitel Algesheim. 1707 wurde die Pfarrei dem neugebildeten Landkapitel Glan im Mainzer Erzbistum, 1771/72 dem davon abgetrennten Landkapitel Simmern zugeteilt. 1803 ist Bundenbach Sukkursalpfarrei im Kanton Rhaunen (Bistum Trier). Bruschied wird am 23. Dezember 1803 mit der Filiale Schneppenbach eigenständige Pfarrei im neugeschaffenen Bistum Aachen. Seit 1827 gehört die Pfarrei Bundenbach zum Dekanat Birkenfeld. Die heutige Pfarrkirche Sankt Nikolaus wurde 1907/08 nach dem Plan des Architekten Johann Adam Rüppel aus Bonn durch die Gebrüder Theis aus Bundenbach erbaut. Bischof Michael Felix Korum konsekrierte sie am 25. Mai 1909. Der ersten Ausmalung 1922 folgte eine zweite im Jahre 1958. Nach dem Konzil wurde 1970 eine erste Neugestaltung des Chorraumes vorgenommen. 1977 erfolgte die Weihe einer neuen Orgel (Firma Hugo Mayer), nachdem eine Restaurierung der ersten Orgel aus dem Jahr 1928 (Gebr. Späth) nicht mehr möglich war. Die letzte große Maßnahme die 1987 begonnene Außen- und Innenrenovierung fand mit dem Wiedereinzug in die Pfarrkirche am 19. Dezember 1993 ihren Abschluss. Kostbares Kleinod der Pfarrei sind die sogenannten "Schmidtburger Meßgewänder", eine Kasel und zwei Dalmatiken aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts (um 1420-1430). Kernstück des Kaselstabes sind Ölberg- und Kreuzigungsszene. Es handelt sich dabei um qualitativ sehr gute Seidenstickerei, die sogenannte Nadelmalerei, aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Datierung wird durch die stilistische Anlehnung der Gewandfiguren sowie ihrer Gesichtstypen an die Kunst des Weichen Stils um 1400 gestützt. Das Bayerische Nationalmuseum München datiert die Entstehung der Kreuzigungsszene auf keinen Fall nach 1440, eher um 1420 - 1430. Bei den Wappen auf der Dalmatik handelt es sich um die Wappen des Gerhard von Rodemachern (linkes Wappen) und seiner Gemahlin Margarethe geborene Gräfin von Nassau-Saarbrücken (rechtes Wappen). Die Hochzeit fand 1441 statt. Gerhard von Rodemachern starb 1489, seine Frau 1490. Letztere wurde in der Klosterkirche der Karmeliter in Mainz begraben. Die Klosterchronik nennt sie eine große Wohltäterin. Der Überlieferung zufolge sollen die Gewänder aus der Kapelle der Schmidtburg nach Bundenbach gekommen sein. Filialgemeinden der Pfarrei Bundenbach sind die Dörfer Breitenthal, Niederhosenbach, Oberhosenbach, Sonnschied, Weiden und Wickenrodt. Die Pfarreien Bundenbach und Rhaunen bilden eine Seelsorgeeinheit, die neben den beiden Pfarrorten noch 20 Dörfer umfasst (Bundenbach 6, Rhaunen 14). Im Pfarrort und den Filialen wohnen 855 Katholiken. Das Pfarrhaus (1880 erbaut) ist seit 1978 Sitz der Rendantur des Bistums Trier für die Dekanate Birkenfeld und Bad Sobernheim. Das Pfarrheim (1932 erbaut) wurde erstmals 1982 renoviert. An Kirchlichen Vereinen und Gruppen gibt es den Katholischen Kirchenchor (gegründet vor 1889), die Katholische Frauengemeinschaft (gegründet 1909) und einen Familiengottesdienstkreis. Als Besonderheiten kann man für Bundenbach die Prozession am 1. Mai und den Hagelfeiertag am Dienstag vor Christi Himmelfahrt mit Prozession bezeichnen (beide auf alte Gelübde zurückzuführen). Seit 1687 ist die Wallfahrt der Pfarrei zur Mutter Gottes vom Soon nach Spabrücken nachweisbar. 100 Jahre Pfarrkirche Sankt Nikolaus (1909 - 2009)Die Pfarrkirche Sankt Nikolaus wurde von 1907 bis 1909 als neugotischer Schieferbruchsteinbau vom Kirchenbaumeister Johann Adam Rüppel errichtet. Er studierte an der Bauschule in Würzburg und unternahm weitere Studien in Dresden und Leipzig. In Bonn wurde er Mitarbeiter des Kirchenbaumeisters G. Franz Langenberg. Gewidmet ist sie dem Heiligen Nikolaus. Auslöser dieses Kultes und Brauchtums ist die Figur jenes heiligen Nikolaus, der seit dem 6. Jahrhundert in Legenden auftaucht. Aufgrund kritischer Textanalysen wissen wir heute, dass diese legendäre Figur fiktiv ist; der legendäre Nikolaus ist eine Kompilation aus zwei historischen Personen: dem Bischof Nikolaus von Myra im kleinasiatischen Lykien, der wahrscheinlich im 4. Jahrhundert gelebt hat, und dem gleichnamigen Abt von Sion, der Bischof von Pinora war, und am 10. Dezember 564 in Lykien starb. Der heilige Nikolaus gilt wie der heilige Martin als „apostelgleich”. Ebenso wie der heilige Martin ist Nikolaus einer der ersten Nichtmärtyrer, die als heilig gelten. Aber anders als Sankt Martin wurde und wird der heilige Nikolaus sowohl in der lateinischen als auch in der griechischen Kirche hochverehrt. Während Nikolaus im Westen durch die kritische Wissenschaft an pastoral-theologischer Brisanz verloren hat, ist sein volkstümlicher Stellenwert eher gestiegen, hat er Ableger bis in die säkularen und profanen Bereiche gebildet. Im Osten dagegen hat sich die kirchliche Bedeutung des Heiligen ungebrochen bis heute bewahrt. 2009 begehen wir 100 Jahre Pfarrkirche Sankt Nikolaus. Die Festwoche findet vom 24.05. bis zum 31.05.2009 statt. Die Bundenbacher Kapellen - HeiligenhäuschenUrsprünglich gab es innerhalb der Ortslage vier Heiligenhäuschen: am Eingang des Hohlweges, am Bollenbacher Weg gegenüber der Pfarrkirche, in der Hauptstraße im Überdorf (gegenüber der ehemaligen Post) und im Burgweg am alten Friedhof. Diese vier Kapellen (von der Ortslage her in Form eines Kreuzes angelegt) sind bereits 1845 im Ur-Kataster des Dorfes Bundenbach nachweisbar. Die Kapellen im Überdorf und am Hohlweg wurden im Rahmen der Orts- und Flurbereinigung abgerissen. Erhalten haben sich in der Ortslage das Barbara-Kapellchen am Bollenbacher Weg, und die für das alte Kapellchen am alten Friedhof neu erbaute Josefs-Kapelle am Friedhofsweg. Ausserhalb der Ortslage befinden sich zwei weitere Kapellen: das sogenannte Dickhecker Bildchen im Distrikt Dickheck und die Theresienkapelle an der Straße nach Bollenbach. Muttergottes Kapelle "Dickhecker Bildchen"Wer zu Fuß am neuen Friedhof vorbei in Richtung Hahnenbachtal zur Schiefergrube Herrenberg, zur Keltensiedlung Altburg und zur Schmidtburg unterwegs ist, kommt am Hinweisschild "Zum Bildchen" vorbei. Der schmale Pfad führt hin direkt zur Muttergotteskapelle, dem "Dickhecker Bildchen", benannt nach dem Gemarkungsdistrikt "Dickheck". Nach alter mündlicher Überlieferung sollen Dank einer Erscheinung einer "fremdartig gekleideten Frau" Bergleute einer nahegelegenen Schiefergrube auf wunderbarer Weise infolge des Einsturzes des Schieferstollens geretten worden sein. Schieferbrecher errichteten an dieser Stelle einen Bildstock, rammten einen Holzpfahl in den Boden und brachten daran ein Muttergottesbild an, daher der Name Bildchen. Um 1880 wurde dann das heutige Kapellchen an gleicher Stelle errichtet. In einem im Pfarrarchiv aufbewahrten Bittbrief bat Pfarrer Josef Neu die nach London ausgewanderten ehemaligen Bundenbacher um eine Spende für die Errichtung der Kapelle. Einmal im Jahr - in der Regel im Marienmonat Mai - findet eine Prozession zum Bildchen statt. Kapelle der hl. Theresia vom Kinde Jesu an der Straße nach BollenbachAusserhalb der Ortslage wird 1845 auf Flur 8, Parzelle 107, ein Grundstück der Gemeinde ausgewiesen, das im Lageplan von 1913 mit "Heiligenhäuschen" gekennzeichnet ist. Es kann also angenommen werden, dass bereits 1845 dort eine Kapelle stand. Im Laufe der Jahrzehnte wird diese Kapelle auf der Höhe zwischen Bundenbach und Bollenbach manches Unwetter mitbekommen haben. Am 5. Mai 1929 wird die instandgesetzte Kapelle eingesegnet und der heiligen Theresia vom Kinde Jesu geweiht. Noch während des Krieges 1944 wurde das Innere der Kapelle neu ausgestattet. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wird die Theresienkapelle am 18. März 1945 infolge des Panzerkampfes um Bundenbach vollkommen zerstört. Doch Ende 1945 steht der Rohbau wieder. Anwohner des Rohrweges sorgen dafür, dass am 3. Oktober 1948 die Einweihung der wiedererrichteten Kapelle durch Pfarrer Michael Kettel erfolgen kann. Am 1. Oktober jeden Jahres, dem Fest der heiligen Theresia vom Kinde Jesu, treffen sich die Gläubigen zu einer Andacht an der Theresienkapelle. Kapelle der hl. Barbara am Bollenbacher WegDie 1845 erstmals erwähnte Kapelle am Eingang des Bollenbacher Weges gegenüber der Pfarrkirche ist der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, geweiht. Am Barbaratag im Dezember wird dort der Festgottesdienst mit einer Statio eröffnet. Leider ist auch im Pfarrarchiv nichts darüber zu finden, seit wann diese Kapelle als Barbara-Kapelle genutzt wird. Kapelle des hl. Josef am FriedhofswegDie 1845 erstmals erwähnte Kapelle im Burgweg (zwischen dem Friedhof und der Werkstatt des Jakob Fink) war vermutlich eine Marienkapelle. 1956/57 wurde die baufällige Kapelle abgerissen. Die Anwohner des Burgweges errichteten eine neue Kapelle am Friedhofsweg. Die Einsegung der Kapelle erfolgte am 14. Juli 1957 durch Pfarrer Wilhelm Roth.. Sie wurde dem heiligen Josef geweiht. Bei der Maiprozession am 1. Mai, dem Fest des heiligen Josef des Arbeiters, beten die Gläubigen an der Josefskapelle um den Segen der Arbeit. |